Freunde des smac e.V.

RÜCKBLICK: EXKURSION NACH HOHENECK

Zwölf Mitglieder der Freunde des smac e.V. machten sich am frühen Nachmittag des 29.8. 2025 auf den Weg nach Hoheneck, um die Gedenkstätte des ehemaligen Gefängnisses zu besuchen.

Zehn Freunde reisten mit der Linie C11 des Öffentlichen Nahverkehr nach Stollberg und machten einen Zwischenstopp im Café Hempel am Markt zu einer Snackpause. Nach der Sicherung des leiblichen Wohls gingen wir zur Gedenkstätte und trafen hier die weiteren Teilnehmer. Nach Erwerb der Eintrittskarten wurden wir um 14 Uhr von Herrn Hohenhausen mit interessanten Erläuterungen zum Gebäudekomplex begrüßt und unter seiner sachkundigen Leitung durch das historisch erhaltene Zellenhaus der ehemaligen Haftanstalt geführt. Er erläuterte uns die Geschichte der Haftanstalt, beschrieb die Haftbedingungen und berichtete über Einzelschicksale. Wir konnten die ehemaligen Haftzellen für mehrere Gefangene und auch die Arrestzellen und Dunkelzellen für Einzelhaft besichtigen. Auf all unsere Fragen erhielten wir immer erschöpfende Antworten.


Nach der Führung konnten wir in der Gedenkstätte die umfangreiche Dauerausstellung über das Leben der Inhaftierten, die politischen Hintergründe der DDR und die Bedeutung dieses Ortes in der deutschen Geschichte individuell ansehen und auf uns wirken lassen.

Die Ausstellung widmet sich vor allem der bewegenden Geschichte als größtes Frauengefängnis der DDR von 1950 bis 1989. Zeitzeugendokumentationen lassen für den Besucher das Leben und Leid der Frauen in der Haftanstalt lebendig werden. In den 1970er Jahren wurden zeitweise bis zu 1600 Frauen in Hoheneck inhaftiert. Damit war die Einrichtung überbelegt und manche Inhaftierte mussten auf einfachen Matratzen auf dem Boden schlafen.

Üblich waren militärischer Drill, Schläge und Schikanen gegen die Häftlinge. Strafverschärfend war das Zusammenlegen von politischen Häftlingen mit Gewalttäterinnen. Damit sollten politische Gefangene gezielt eingeschüchtert werden. Erst nach Besichtigungen durch UN-Kommissionen in DDR-Haftanstalten im Jahr 1983 wurden die Haftbedingungen grundlegend verändert. Noch bis ca. Mitte 1989 wurden jährlich 400 Frauen gefangen gehalten, davon ca. 30% politische Gefangene.


Der Besuch der Gedenkstätte hat uns alle sehr beeindruckt. Vor allem die Schicksale der aus politischen Gründen inhaftierten Frauen waren erschütternd. Ganz sicher lohnt sich ein Wiederholungsbesuch der Ausstellung, da die Geschichte von Hoheneck weiterhin durch Forschungsprojekte aufgearbeitet und in Sonderausstellungen gezeigt wird.

Text: Regina Quaas